Nachhaltigkeit

Wir stellen die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Entwicklung im Tourismus ist kein Wunschdenken, sondern ein Standortvorteil. Der Schweizer Tourismus gehört bereits heute zu den nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt. Der Schweizer Tourismus-Verband geht neue Wege, um Nachhaltigkeit zu fördern und zu vermitteln.

Gesetzliche Grundlagen

Auf internationaler sowie nationaler Ebene existieren politische Rahmenbedingungen in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung, an denen sich der gesamte Tourismussektor und somit auch der Schweizer Tourismus-Verband beziehungsweise das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit (KONA) in seinem Wirken orientiert. Diese gesetzlichen Grundlagen bauen aufeinander auf und bilden den Referenzrahmen, der international Bestand hat und von der globalen auf die nationale Ebene und weiter auf den Schweizer Tourismussektor heruntergebrochen wird.

Sustainable Development Goals / Agenda 2030

Das Fundament bilden die Nachhaltige Entwicklungsziele der Agenda 2030, die im Jahr 2015 von allen UNO-Mitgliedstaaten verabschiedet wurden. Die 17 Ziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) mit insgesamt 169 Unterzielen bilden bis 2030 den globalen Referenzrahmen für eine wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung. Sie zeigen auch gut auf, wie breit der Begriff Nachhaltigkeit gefasst werden kann. Die SDGs adressieren alle lokalen, nationalen und internationalen Akteur:innen: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. Die UNO-Mitgliedsstaaten haben sich bereit erklärt, die Ziele bis 2030 gemeinsam zu erreichen. Auch die Schweiz als UNO-Mitglied setzt sich für die Umsetzung der Agenda 2030 sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene ein.

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Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030

Innerhalb des globalen Referenzrahmens der SDGs hat der Bundesrat im Juni 2021 die neue Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 (SNE 2030) verabschiedet. Damit wird nachhaltige Entwicklung als eine wichtige Anforderung für alle Politikbereiche des Bundes verankert. In der Strategie wurden die drei Themen «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion», «Klima, Energie, Biodiversität» sowie «Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt» als Schwerpunkte festgelegt, welche in den kommenden zehn Jahren aktiv verfolgt werden sollen. In der Strategie wird auch dargelegt, welche Rolle die Wirtschaft beim Vorantreiben der nachhaltigen Entwicklung innehaben kann. Der Tourismus als Querschnittssektor kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten.

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Tourismusstrategie des Bundes

Aufbauend auf der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 hat der Bundesrat im November 2021 die neue Tourismusstrategie verabschiedet. Diese bildet die Grundlage für die Tourismuspolitik des Bundes und setzt die Stossrichtung der bisherigen, bewährten Strategie fort. Mit seiner Tourismuspolitik will der Bundesrat zu einer international wettbewerbsfähigen Tourismuswirtschaft sowie zu einem attraktiven und leistungsfähigen Tourismusstandort Schweiz beitragen. Die Ziele der bisherigen Tourismusstrategie des Bundes wurden beibehalten: Rahmenbedingungen verbessern, Unternehmertum fördern, Chancen der Digitalisierung nutzen und Attraktivität des Angebots und den Marktauftritt stärken. Zusätzlich wurde das Ziel «Zur nachhaltigen Entwicklung beitragen» aufgenommen. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die nachhaltige Entwicklung für den Tourismus an Bedeutung gewonnen hat und zahlreiche Chancen bietet, die es zu nutzen gilt. Zur Zielerreichung sind die vier tourismuspolitischen Förderinstrumente von zentraler Bedeutung: Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus (Innotour), Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH), Schweiz Tourismus (ST) sowie Neue Regionalpolitik (NRP).

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Nachhaltige Entwicklung im Tourismus

Ein nachhaltiger Schweizer Tourismus zeichnet sich aus durch eine touristische Entwicklung, die

  • neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Stärkung der regionalen Wirtschaft, langfristige Investitionsplanung u.a.m.)

  • auch die ökologische Verantwortung (Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien, Minimierung nachteiliger Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen wie Natur und Landschaft, Luft, Wasser, Boden u.a.m.)

  • und die gesellschaftliche Solidarität (Gleichbehandlung, Gesundheit, Lebensqualität, Bildung, Partizipation u.a.m.)

  • sowie das Gestaltungsrecht zukünftiger Generationen (Enkelverträglichkeit) berücksichtigt.

UN Tourism erarbeitete umfassende Policy-Guidelines und Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus auf internationaler Ebene. Nachhaltige Entwicklung basiert auf dem 3-Säulen Modell, Ökonomie, Ökologie und Soziales. Die Hochschule Luzern (HSLU) konkretisierte die bestehende Definition mittels 25 einfachen Merkmalen, anwendbar auf den Schweizer Tourismus. Alle Dimensionen der Nachhaltigkeit werden dabei gleichermassen berücksichtigt.

Verständnis einer nachhaltigen Entwicklung im Tourismus der Hochschule Luzern. In Anlehnung an HSLU, 2012.
Verständnis einer nachhaltigen Entwicklung im Tourismus der Hochschule Luzern. In Anlehnung an HSLU, 2012.

Die drei Dimensionen im Detail

Nachhaltiger Tourismus ...

  • zeichnet sich durch ein gutes Angebot an öffentlichem Verkehr für die Hin- und Rückreise zur Destination sowie in der Destination selber aus;

  • berücksichtigt den Schutz der Biodiversität;

  • hat ein operatives Konzept für seine Infrastruktur und Gebäude. Dadurch wird gewährleistet, dass Ressourcen, vor allem Wasser und Energie, effizient benützt werden und die unnötige Verschwendung von Ressourcen verhindert wird;

  • kompensiert CO2-Emissionen, die durch die Hin- und Rückfahrt verursacht werden, durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten;

  • macht Gebrauch von erneuerbaren Energieressourcen;

  • ermutigt die Touristen zu einem längeren Aufenthalt in den Destinationen;

  • unterstützt die Pflege des Landschaftsbildes und der wertvollen Siedlungsstrukturen.

  • vermindert Abfall, hat ein angemessenes Abfallmanagement und eine funktionierende Abfallentsorgung;

Nachhaltiger Tourismus ...

  • greift auf starke Kooperationen und Partnerschaften zurück, bei denen Synergien genutzt und gemeinsame Ziele verfolgt werden

  • trägt langfristig zum Erhalt der regionalen Wertschöpfung bei;

  • benützt lokale Produkte und Dienstleistungen und zahlt faire Preise dafür;

  • sichert den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens;

  • leistet einen Beitrag zum Erhalt lokaler Arbeitsplätze und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region;

  • leistet einen Beitrag zur Verminderung der Armut in der Destination;

  • hat eine wandlungsfähige und flexible Infrastruktur;

  • legt Wert auf einen ausgewogenen Gästemix;

Nachhaltiger Tourismus ...

  • setzt einen Schwerpunkt in der Pflege der lokalen Kultur und in der Aufrechterhaltung eines schönen Ortsbildes und seinem kulturellen Erbe.

  • fördert gleichwertige Einkommensverteilung in der lokalen Bevölkerung;

  • hat faire Arbeitsbedingungen betreffend Arbeitszeit, Gesundheit, Sicherheit und Weiterbildungsmöglichkeiten;

  • integriert die lokale Bevölkerung in die Entwicklung des Tourismus;

  • bietet einen Einblick in die lokale Kultur, die soziale und ökonomische Entwicklung sowie in die örtliche Gemeinschaft, und trägt zu deren Pflege bei;

  • kommuniziert transparent und glaubwürdig;

  • lebt Gastfreundschaft authentisch und herzlich;

  • berücksichtigt die spezifischen Gästebedürfnisse;

  • diskriminiert keine Angestellten oder Gäste aufgrund von Nationalität, Alter, Geschlecht, Religion, Behinderung und/oder politischer Überzeugung;

Nachhaltigkeits-Indikatoren für die gesamte Schweiz werden vom Bundesamt für Statistik im Rahmen des MONET-Systems regelmässig überprüft.

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